Der Begriff Rheumatismus ist eine Sammelbezeichnung für
eine große Zahl bestimmter Erkrankungen im Bereich des
Bewegungsapparates. Rheumatische Erkrankungen gehen in der Regel mit Schmerzen und Funktionseinschränkungen einher und betreffen meist den ganzen
Körper.
Vor allem das entzündliche Gelenkrheuma (Polyarthritis) und der Morbus Bechterew ziehen den ganzen Bewegungsapparat in Mitleidenschaft und betreffen den Menschen in seinem ganzen Lebensumfeld. Die eigentlichen Ursachen sind nach wie vor nicht vollständig geklärt. Grundsatz der ergotherapeutischen Maßnahmen ist, dem Betroffenen in seinem Bemühen um größtmögliche Selbständigkeit und Unabhängigkeit und gegen eine drohende Invalidität zu unter stützen. Überdies soll sein Wille zur aktiven Mitarbeit gestärkt werden.
Gelenke schützen
Der Gelenkschutz gilt als ein übergeordnetes Prinzip der Behandlung und sollte die therapeutischen Maßnahmen immer einleiten. Er ist im Wesen eine vorbeugende Maßnahme und entfaltet seine Wirksamkeit also am ehesten, wenn der Patient schon zu Beginn der Erkrankung darin geschult wird. Alle weiteren Behandlungsmaßnahmen sollen dann auf der Basis seiner Regeln durchgeführt werden.
Die Ergotherapie bei rheumatischen Erkrankungen wird zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt. Nach der Diagnosestellung ist eine Gruppentherapie zum Gelenkschutztraining sinnvoll. Ein allgemeines Funktionstraining ist mit begrenzten Behandlungsserien immer wieder im Verlauf der Krankheit indiziert, ebenso die Versorgung mit Schienen und die Beratung über entsprechende Hilfsmittel und Kompensationsstrategien.
Der jeweilige Zeitpunkt richtet sich nach dem individuellen Verlauf und den Notwendigkeiten im Alltag des Betroffenen. Ein spezielles Funktionstraining inkl. Schienenversorgung und Hilfsmittelberatung sowie Training im lebenspraktischen Bereich wird nach Operationen z. B. an einzelnen Gelenken durchgeführt. Wir führen diese Behandlung in Gruppen- und Einzeltherapie durch.